Einleitung
Dieser Reparaturleitfaden sieht vor, Meistern und Monteuren Grundwissen zu vermitteln damit sachkundig gearbeitet werden kann.
Hinweis
Er soll auch auf Anfrage der zuständigen Aufsichtsbehörde als Unterlage vorgelegt werden können.
Vorsicht!
Nicht frei gegebene Werkzeuge oder Materialien (z. B. Leckstoppadditive) können Beschädigungen/Beeinträchtigungen an dem System verursachen.
Es dürfen nur vom Hersteller frei gegebene Werkzeuge und Materialien zum Einsatz kommen.
Wurden nicht frei gegebene Werkzeuge oder Materialien eingesetzt, besteht keine Gewährleistung.
Weitere Informationsmittel
Grundlagen der Klimatechnik
Physikalische Grundlagen:
Die vier bekannten Aggregatzustände des Wassers gibt es auch bei den Kältemitteln der Klimaanlage.
Wird in einem Behälter Wasser erhitzt (Wärmeaufnahme), so ist aufsteigender Wasserdampf sichtbar. Erhitzt sich der Dampf durch Wärmeaufnahme noch mehr, wird aus sichtbarem Dampf unsichtbares Gas. Der Vorgang ist umkehrbar. Entzieht man dem gasförmigen Wasser den Wärmeinhalt, dann entstehen erst Dampf, daraus Wasser und dann Eis.
Wärme fließt immer vom wärmeren zum kälteren Stoff
Jeder Stoff besteht aus einer Masse sich bewegender Moleküle. Die sich rasch bewegenden Moleküle eines wärmeren Stoffes geben einen Teil ihrer Energie an die mit weniger Wärme versehenen und langsameren Moleküle ab. Dadurch verlangsamt sich die Molekularbewegung des wärmeren Stoffes und die des Kälteren wird beschleunigt. Dies geschieht so lange, bis sich die Moleküle beider Stoffe mit derselben Geschwindigkeit bewegen. Sie haben dann die gleiche Temperatur und es findet kein weiterer Wärmeaustausch statt.
Druck und Siedepunkt
Der in Tabellen angegebene Siedepunkt einer Flüssigkeit bezieht sich immer auf den atmosphärischen Druck 1 bar. Wird der Druck über einer Flüssigkeit verändert, so ändert sich auch dessen Siedepunkt.
Es ist bekannt, dass z. B. Wasser bei um so tieferen Temperaturen siedet, je niedriger der Druck ist.
Anhand der Dampfdruckkurven für Wasser und Kältemittel R134a ist zu erkennen, das z. B. bei gleich bleibendem Druck durch Temperatursenkung der Dampf zu Flüssigkeit wird (im Kondensator), oder das z. B. durch Druckminderung das Kältemittel vom flüssigen in den dampfförmigen Zustand übergeht (Verdampfer).
Dampfdruckkurve Wasser
Dampfdruckkurve Kältemittel R134a
Dampfdrucktabelle für Kältemittel R134a
Für jedes Kältemittel wird in der Literatur für Kältetechniker die Dampfdrucktabelle bekannt gemacht. Aus dieser Tabelle ist ablesbar, welcher Dampfdruck über der Flüssigkeitssäule im Behälter drückt, wenn die Temperatur des Behälters bekannt ist.
Da für jedes Kältemittel eine eigene charakteristische Dampfdrucktabelle bekannt ist, kann man durch Druck- und Temperaturmessung erfahren, um welches Kältemittel es sich handelt.
Hinweis
Bei Absolutdruck entsprechen 0 bar einem absoluten Vakuum. Der normale Umgebungsdruck (Überdruck) entspricht 1 bar Absolutdruck. Auf den Skalen der meisten Druckmanometer entspricht 0 bar einem Absolutdruck von einem bar (erkennbar an der Angabe -1 bar unterhalb von 0).
Kältemittel R134a
Der Verdampfungs- und Kondensierungsprozess ist das bei Klimaanlagen in Fahrzeugen verwendete Verfahren. Man arbeitet dabei mit einem leicht siedenden Stoff, den wir als Kältemittel bezeichnen.
Das angewendete Kältemittel ist Tetrafluorethan R134a, das bei -26,5 ºC unter einem Dampfdruck von 1 bar siedet.
Dampfdrucktabelle für Kältemittel R134a
Kritischer Punkt
Der kritische Punkt (kritische Temperatur und kritischer Druck) bedeutet, das es oberhalb desselben keine trennende Oberfläche mehr zwischen Flüssigkeit und Gas gibt.
Ein Stoff ist oberhalb seines kritischen Punktes stets gasförmig.
Bei Temperaturen unterhalb des kritischen Punktes weisen alle Kältemitteltypen in Druckbehältern eine Flüssigkeits- und eine Gasphase auf, das bedeutet, über der Flüssigkeit ist ein Gaspolster vorhanden.
Solange neben der Flüssigkeit noch Gas im Behälter vorhanden ist, hängt der Druck von der Umgebungstemperatur ab.
Hinweis
Kältemittel dürfen nicht untereinander gemischt werden. Es darf nur das für die jeweilige Klimaanlage vorgeschriebene Kältemittel verwendet werden.
Umweltaspekte für das Kältemittel R134a
Eigenschaften des Kältemittels R134a
Handelsnamen und Bezeichnungen
Das Kältemittel R134a ist zurzeit unter folgenden Handelsbezeichnungen erhältlich:
Hinweis
Farbe
Kältemittel ist als Dampf und Flüssigkeit farblos wie Wasser. Gas ist unsichtbar. Lediglich die Grenzschicht zwischen Gas und Flüssigkeit ist sichtbar. (Flüssigkeitsstand im Steigrohr des Füllzylinders oder Blasen in einem Schauglas). In einem Schauglas kann die Flüssigkeit des Kältemittels R134a gefärbt (milchig) erscheinen. Diese Trübung kommt vom teilweise gelösten Kältemittelöl und deutet nicht auf einen Fehler hin.
Dampfdruck
In einem nicht vollständig gefüllten, geschlossenen Behälter, verflüchtigt dampfförmiges Kältemittel an der Oberfläche in der Menge, die unter Zusammenschluss von Dampfteilchen wieder zu Flüssigkeit wird. Dieser Gleichgewichtszustand entsteht unter Druck und wird häufig Dampfdruck genannt. Der Dampfdruck ist temperaturabhängig.
Physikalische Eigenschaften von R134a
Die Dampfdruckkurven von R134a und anderen Kältemitteln sind teilweise sehr ähnlich, deshalb ist eine eindeutige Unterscheidung alleine über den Druck nicht möglich.
Die Schmierung des Klimakompressors erfolgt bei R134a durch spezielle synthetische Kältemaschinenöle, z. B. PAG-Öle (Polyalkylenglykol-Öle).
Verhalten gegen Metalle
Im reinen Zustand ist Kältemittel R134a chemisch stabil und greift Eisen und Aluminium nicht an.
Verunreinigungen des Kältemittels z. B. mit Chlorverbindungen führen aber dazu, das bestimmte Metalle und Kunststoffe angegriffen werden. Dies kann zu Verstopfungen, Undichtigkeiten oder zu Ablagerungen am Kolben des Klimakompressors führen.
Kritische Temperatur/kritischer Druck
Bis zu einem Gasdruck von 39,5 bar Überdruck (dies entspricht einer Temperatur von 101 ºC) bleibt das Kältemittel R134a chemisch stabil, oberhalb dieser Temperatur zersetzt sich das Kältemittel (siehe Brennbarkeit).
Wassergehalt
Wasser ist im flüssigen Kältemittel nur in ganz geringen Mengen löslich. Demgegenüber vermischen sich Kältemitteldampf und Wasserdampf in jedem Verhältnis.
Im Kältemittelkreislauf wird eventuell vorhandenes Wasser als Tröpfchen mitgeführt. Die im Flüssigkeits- bzw. Auffangbehälter enthaltenen Trockner, Trocknerbeutel oder Trocknerpatrone können ca. 7 Gramm Wasser aufgenommen dann sind sie gesättigt und können kein Wasser mehr aufnehmen. Sollte noch Wasser im Kältemittelkreislauf sein, strömt dieses bis zur Düse des Expansionsventils oder der Drossel und wird zu Eis.
Die Klimaanlage hört auf zu kühlen.
Wasser zerstört die Klimaanlage, weil unter hohen Drücken und Temperaturen in Verbindung mit anderen Verunreinigungen Säuren entstehen.
Brennbarkeit
Kältemittel ist unbrennbar. Es hat im Gegenteil feuerhemmende bzw. Feuer löschende Wirkung. Kältemittel wird durch Flammen und glühende Flächen zersetzt. Auch durch UV-Licht wird Kältemittel gespalten (entsteht bei elektrischer Schweißarbeit). Dabei entstehen giftige Spaltprodukte, diese dürfen nicht eingeatmet werden. Durch Reizen der Schleimhäute wird man jedoch genügend und rechtzeitig gewarnt.
Füllfaktor
In einem Behälter muss zum Flüssigkeitsraum ein Dampfraum vorhanden sein. Bei steigender Temperatur dehnt sich die Flüssigkeit aus. Der mit Dampf gefüllte Raum wird kleiner. Zu einem bestimmten Zeitpunkt wird nur noch Flüssigkeit in dem Behälter sein. Danach genügt eine nur geringe Temperatursteigerung und im Behälter entstehen sehr große Drücke, weil sich die Flüssigkeit weiter ausdehnen will, wozu jedoch kein Raum mehr vorhanden ist. Die dabei auftretenden Kräfte sind groß genug, um den Behälter zu sprengen. Damit ein Behälter nicht überfüllt wird, ist in der Druckgasverordnung festgelegt, wie viel Kilogramm Kältemittel je Liter Innenvolumen des Behälters eingefüllt werden dürfen. Dieser Füllfaktor ergibt multipliziert mit dem Innenvolumen die zulässige Füllmenge. Er beträgt bei dem in Kfz verwendeten Kältemittel 1,15 kg/l.
Nachweis von Undichtigkeiten
Der Kältemittelkreislauf kann zum Beispiel durch äußere Beschädigung undicht werden. Der Nachweis von kleinen Undichtigkeiten kann wegen der geringen Menge von ausströmendem Kältemittel z. B. durch einen elektronisch arbeitenden Lecksucher oder durch ein Lecksuchadditiv, welches in den Kältemittelkreislauf eingebracht wird, nachgewiesen werden. Mit elektronischen Lecksuchgeräten können Undichtigkeiten mit weniger als 5 Gramm Kältemittelverlust pro Jahr erkannt werden. Für die unterschiedlichen Kältemittel sind dabei Lecksuchgeräte zu verwenden, die auf die Zusammensetzung des jeweiligen Kältemittels ausgelegt. So sind z. B. Lecksuchgeräte für Kältemittel R12 für R134a nicht geeignet, da dass Kältemittel R134a keine Chloratome besitzt, sodass diese Lecksuchgeräte nicht ansprechen.
Kältemaschinenöl
Kältemaschinenöl mischt sich (ca. 20 - 40 %, je nach Klimakompressortyp und Kältemittelmenge) mit dem Kältemittel, zirkuliert ständig im Kreislauf und schmiert die beweglichen Teile.
In Verbindung mit R134a-Klimaanlagen werden spezielle synthetische Kältemaschinenöle, z. B. Poly-Alkylen-Glykol (PAG)-Öl, verwendet. Das ist notwendig, weil sich z. B. Mineralöl nicht mit R134a mischt. Darüber hinaus könnten die Materialien der R134a-Klimaanlage angegriffen werden, wenn das Gemisch unter Druck und hohen Temperaturen durch den Kältemittelkreislauf fließt oder der Schmierfilm im Klimakompressor abreißt. Der Einsatz von nicht zugelassenen Ölen kann zum Ausfall der Klimaanlage führen, deshalb dürfen nur frei gegebene Öle eingefüllt werden.
Ölsorte für R134a in Kraftfahrzeugen: PAG
Hinweis
Eigenschaften des Kältemittelöls
Die wichtigsten Eigenschaften sind hohes Lösungsvermögen mit Kältemittel, gute Schmiereigenschaften, Säurefreiheit und sehr geringem Wasseranteil. Aus diesem Grunde dürfen nur ganz bestimmte Öle verwendet werden, eine Aufstellung frei gegebener Kältemittelöle und Füllmengen befindet sich im fahrzeugspezifischen Reparaturleitfaden.
Die für das Kältemittel R134a geeigneten PAG-Öle sind stark hygroskopisch und mit anderen Ölen nicht mischbar. Deshalb zum Schutz vor eindringender Feuchtigkeit angebrochene Gebinde sofort wieder verschließen. Kältemittelöl altert durch Feuchtigkeit und Säuren, wird dunkel, zähflüssig und aggressiv gegen Metalle.
Hinweis
Behaglichkeit
Eine der Grundvoraussetzungen für konzentriertes und sicheres Fahren ist das Gefühl von Behaglichkeit im Fahrzeuginnenraum. Diese Behaglichkeit wird erst durch den Einsatz einer Klimaanlage vor allen Dingen bei warmen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit möglich. Natürlich können auch geöffnete Fenster, ein geöffnetes Schiebedach oder ein höherer Luftdurchsatz zur Behaglichkeit beitragen, allerdings ergeben sich Nachteile im Fahrzeuginnenraum, z. B.: zusätzlicher Lärm, Zugluft, Abgase, ungefiltertes Eindringen von Pollen und Blütenstaub (unangenehm für Allergiker).
Durch eine geregelte Klimaanlage in Verbindung mit einem gut durchdachten Heizungs- und Lüftungssystem kann das Gefühl des Wohlbefindens und der Behaglichkeit durch Regelung der Innenraumtemperatur, der Luftfeuchtigkeit und der Luftbewegung, entsprechend den äußeren Bedingungen, erzeugt werden. Diese sowohl bei stehendem als auch fahrendem Fahrzeug.
Weitere wichtige Vorteile der Klimaanlage sind:
Umweltaspekte
Seit ca. 1992 wurden sukzessive die Klimaanlagen neu produzierter Automobile auf das Kältemittel R134a umgestellt. Dieses Kältemittel enthält kein Chlor und ist deshalb ozonunschädlich.
Bis ca. 1992 waren die Klimaanlagen mit dem Kältemittel R12 ausgerüstet. Dieses FCKW hat wegen seiner Chloratome ein hohes Ozonabbaupotenzial und zusätzlich auch ein Potenzial zur Verstärkung des Treibhauseffektes.
Für die bestehenden, mit dem ozonschädlichen Stoff R12 gefüllten Altanlagen werden Umrüstprogramme angeboten.
→ Reparaturleitfaden für Klimaanlagen mit Kältemittel R12. Dieser Reparaturleitfaden liegt nur in Papierform vor.
Aus Gründen des Umweltschutzes dürfen keine Kältemittel in die Atmosphäre abgelassen werden (Gesetzestexte und Vorschriften).
Wirkungsweise der Klimaanlage
Die Temperatur im Fahrgastraum wird von Strahlungswärme durch die Fenster und von Übergangswärme durch Metallteile bestimmt. Um aber an sehr warmen Tagen für das Wohlbefinden der Insassen behagliche Temperaturen zu schaffen, muss ein Teil der vorhandenen Wärme abgepumpt werden.
Da sich Wärme in Richtung kälterer Temperaturen ausbreitet, wird im Fahrgastraum ein Aggregat eingebaut, das tiefe Temperaturen erzeugt. In ihm wird ununterbrochen Kältemittel verdampft. Die dafür benötigte Wärme wird der durch den Verdampfer strömenden Luft entzogen.
Das Kältemittel mit der aufgenommenen Wärme wird durch den Klimakompressor abgepumpt. Durch die Verdichtungsarbeit des Klimakompressors erhöhen sich der Wärmegehalt und die Temperatur des Kältemittels. Sie ist jetzt erheblich höher als die Temperatur der Umgebungsluft.
Das hoch temperierte Kältemittel strömt mit seinem Wärmegehalt zum Kondensator. Dort gibt das Kältemittel wegen des Temperaturgefälles zwischen Kältemittel und Umgebungsluft die Wärme über den Kondensator an die Umgebungsluft ab.
Das Kältemittel ist also ein Transportmittel für Wärme. Da es wieder benötigt wird, fließt es erneut zum Verdampfer.
Aus diesem Grund ist das Grundprinzip aller Klimaanlagen ein Kreislauf für Kältemittel. Unterschiede ergeben sich in der Zusammenstellung der Aggregate.
Allgemeine Arbeitssicherheit
Produkteigenschaften
Kältemittel, das bei Kfz-Klimaanlagen eingesetzt wird, gehört der neuen Generation von Kältemitteln auf Basis chlorfreier, teilfluorierter Kohlenwasserstoffe (H-FKW, R134a) an.
Hinsichtlich ihres physikalischen Verhaltens handelt es sich hierbei um unter Druck verflüssigte Kältemittel. Sie unterliegen der Druckbehälterverordnung und dürfen nur in zugelassene und gekennzeichnete Druckgasbehälter eingefüllt werden.
Für die sichere und sachgemäße Anwendung gelten bestimmte Bedingungen, die eingehalten werden müssen.
Umgang mit Kältemittel
ACHTUNG!
Es besteht Gefahr durch Vereisung.
Das Kältemittel kann flüssig oder dampfförmig austreten.
Behälter, in denen sich Kältemittel befindet, nicht öffnen.
Werden Kältemittelbehälter geöffnet, so kann der Inhalt flüssig oder dampfförmig austreten. Dieser Vorgang verläuft um so heftiger, je höher der Druck im Behälter ist.
Wie hoch der Druck ist, hängt von zwei Bedingungen ab:
Schutzbrille tragen
Schutzbrille aufsetzen. Sie verhindert, das Kältemittel in die Augen gelangt und unter Umständen schwere Schäden durch Erfrierung verursacht.
Schutzhandschuhe und Schürze tragen
Kältemittel lösen Fette und Öle recht gut. Im Kontakt mit der Haut entfernen sie daher den schützenden Fettfilm. Entfettete Haut ist aber empfindlich gegen Kälte und Krankheitskeime.
Flüssiges Kältemittel nicht auf die Haut bringen
Die Wärme zum Verdampfen entzieht das Kältemittel der Umgebung. Auch wenn dies die Haut ist. Dabei können sehr tiefe Temperaturen erreicht werden. Das Ergebnis ist örtliche Erfrierungen (Siedepunkt von R134a -26,5 ºC bei Umgebungsdruck).
Kältemitteldämpfe nicht einatmen
Hinweis
In höheren Konzentrationen austretende Kältemitteldämpfe vermischen sich mit der Umgebungsluft und verdrängen dabei den zum Atmen notwendigen Luftsauerstoff.
Schweißen und Löten an Kälteanlagen
Vor dem Schweißen und Löten an Fahrzeugen, (in der Nähe von Bauteilen der Klimaanlage) ist das Kältemittel abzusaugen und Reste durch Ausblasen mit Druckluft und Stickstoff zu entfernen.
Die durch Hitzeeinwirkung aus dem Kältemittel entstehenden Zersetzungsprodukte sind nicht nur giftig, sondern wirken auch stark korrosiv, sodass Rohrleitungen und Anlagenteile angegriffen werden können. Es handelt sich im Wesentlichen um Fluorwasserstoff.
Stechender Geruch
Bei stechendem Geruch sind bereits die erwähnten Zersetzungsprodukte entstanden. Es muss unter allen Umständen vermieden werden, diese Substanzen einzuatmen, da sonst eine Schädigung der Atemwege, der Lunge und anderer Organe die Folge sein könnte.
Erste Hilfe
Umgang mit Druckbehälter
Stehende Flaschen sind gegen Umfallen, liegende Flaschen gegen Wegrollen zu sichern.
Beim Sturz können die Behälter so stark verformt werden, dass diese aufreißen. Das Kältemittel verdampft schlagartig, dabei werden erhebliche Kräfte frei. Wegfliegende Flaschenteile können schwere Verletzungen verursachen.
Bei unsachgemäßem Transport kann das Flaschenventil abbrechen. Zum Schutz der Flaschenventile dürfen Flaschen nur mit aufgeschraubter Schutzkappe transportiert werden.
Neben Heizkörpern können erhöhte Temperaturen auftreten. Höhere Temperaturen bedeuten aber auch höhere Drücke, wobei der für den Behälter zulässige Druck überschritten werden kann.
Nicht über 50 ºC erwärmen
Um eine Gefährdung auszuschließen, legt die Druckbehälterverordnung fest, dass die Behälter nicht über 50 ºC erwärmt werden dürfen.
Nicht unkontrolliert erwärmen
Auf gar keinen Fall mit offener Flamme erwärmen. Durch die örtliche Überhitzung können im Behälterwerkstoff Gefügeveränderungen auftreten, die die Druckbelastung des Behälters verringert. Außerdem besteht die Gefahr der Kältemittelzersetzung durch örtliche Überhitzung.
Leere Behälter verschließen
Leere Kältemittelbehälter müssen auf jeden Fall verschlossen werden, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern. Feuchtigkeit führt bei Behältern aus Stahl zum Rosten. Dadurch wird die Behälterwand geschwächt. Außerdem verursachen Rostpartikel, die aus den Behältern in Kälteanlagen gelangen, dort Störungen.
Sicherheitsvorschriften bei Umgang mit Absaug- und Füllanlagen
Sicherheitsmaßnahmen bei Arbeiten an Fahrzeugen mit Klimaanlage und beim Umgang mit Kältemittel R134a
Klimaservice- Station -VAS 6007A- (und weitere bzw. aktuell lieferbare Klima-Service-Stationen)
ACHTUNG!
- An Teilen der gefüllten Klimaanlage darf weder geschweißt noch hart- oder weichgelötet werden. Das gilt auch für Schweiß- und Lötarbeiten am Fahrzeug, wenn die Gefahr besteht, das sich Teile der Klimaanlage erwärmen. Im Rahmen einer Reparaturlackierung dürfen im Trocknerofen oder in seiner Vorwärmzone Objekttemperaturen bis lediglich 80 ºC auftreten.
Begründung:
Durch Erwärmen entsteht ein starker Überdruck in der Anlage, der zum Öffnen des Überdruckablassventiles der Anlage führen kann.
Abhilfe:
- Kältemittelkreislauf mit Klimaservice-Station entleeren.
Hinweis
Beschädigte oder undichte Teile der Klimaanlage dürfen nicht durch Schweißen oder Löten in Stand gesetzt werden, sie sind grundsätzlich zu erneuern.
Behälter (z. B. Füllzylinder der Klimaservice-Station) mit Kältemittel dürfen keinesfalls stark erwärmt oder der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden.
Abhilfe:
- Behälter keinesfalls vollständig mit flüssigem Kältemittel befüllen. Ohne ausreichend großen Ausdehnungsraum (Gaspolster) bersten Behälter bei Temperaturerhöhung mit verheerenden Folgen.
Kältemittel darf unter keinen Umständen in Anlagen und Behälter gefüllt werden, in denen sich Luft befindet.
Abhilfe:
- Anlagen und Behälter vor dem Befüllen mit Kältemittel evakuieren.
Grundsätzliches zu Arbeiten am Kältemittelkreislauf
- Kältemittelkreislauf mit Druckluft und Stickstoff durchblasen.
- Kältemittelkreislauf mit Kältemittel R134a spülen.
Bei Fahrzeugen mit einem Klimakompressor ohne Magnetkupplung:
Hinweis
O-Ring
Hinweis
Vor Inbetriebnahme der Klimaanlage. Fahrzeugspezifische Füllmengen beachten.
Kein Kältemittel nachfüllen, vorhandenes Kältemittel absaugen und Anlage neu befüllen.
Vor der Inbetriebnahme der Klimaanlage nach einer Neubefüllung
- Drehen Sie nach Einbau eines neuen Klimakompressors oder Einfüllen von frischem Kältemittelöl (z. B. nach Durchblasen des Kältemittelkreislaufes) die Keilrippenriemenscheibe des Klimakompressors 10 Umdrehungen von Hand, bevor der Motor gestartet wird. Schäden am Klimakompressor werden so vermieden.
- Drehen Sie beim 5 Zyl. und 10 Zyl. Dieselmotor den Klimakompressor am Überlastschutz 10 Umdrehungen von Hand. Danach den Klimakompressor einbauen. Schäden am Klimakompressor werden so vermieden.
- Motor mit abgeschalteter Klimaanlage (Magnetkupplung für Klimaanlage -N25- und Regelventil für Kompressor der Klimaanlage -N280- werden nicht angesteuert) starten.
- Nachdem sich die Leerlaufdrehzahl des Motors stabilisiert hat, Klimakompressor einschalten und mindestens 10 Minuten mit Leerlaufdrehzahl und maximaler Kälteleistung betreiben.
VW Passat Reparaturanleitung > Ratgeber Räder,
Reifen: Übersicht der
technisch möglichen Rad- und Reifenkombinationen in Abhängigkeit der
Reifenpakete
Typ-Genehmigungs-Nummer (K): e1*2001/116*0307*37
Anlage
zur Gutachterlichen Stellungnahme 8112227824
Hinweis
Die
letzten beiden Ziffern des Versionenschlüssel
verweisen auf das Reifenpaket. Bindend ist das Reifenpaket, welches der
Versionenschlüssel, in der Zulassungsbescheinigung Teil ...