VW Tiguan Handbuch

VW Passat Reparaturanleitung: Technische Daten

Sicherheitshinweise

Sicherheitsmaßnahmen bei Arbeiten an Fahrzeugen mit Start-Stopp-System

Bei Arbeiten an Fahrzeugen mit Start-Stopp-System ist Folgendes zu beachten:

ACHTUNG!

Es besteht Verletzungsgefahr durch automatischen Motorstart bei Fahrzeugen mit Start-Stopp-System.

  • Bei Fahrzeugen mit aktiviertem Start-Stopp-System, erkennbar an einer Meldung im Schalttafeleinsatz, kann der Motor bei Bedarf automatisch starten.
  • Sicherstellen, dass bei Arbeiten am Fahrzeug das Start-Stopp-System deaktiviert ist (Zündung ausschalten, bei Bedarf Zündung wieder einschalten).

Sicherheitsmaßnahmen bei Arbeiten mit pyrotechnischen Bauteilen

Hinweis

Pyrotechnische Bauteile sind:

  • Airbag-Einheiten
  • Gurtstraffer
  • Gurtkraftbegrenzer (ausstattungsabhängig)
  • Batterietrennelemente (ausstattungsabhängig)

Allgemein

  • Prüf-, Montage- und Instandsetzungsarbeiten dürfen nur von geschultem Personal durchgeführt werden.
  • Für Airbag-Einheiten gibt es keine Wechselintervalle.
  • Keinesfalls mit Prüflampe, Voltmeter oder Ohmmeter prüfen.
  • Pyrotechnische Bauteile dürfen nur im eingebauten Zustand und mit vom Hersteller frei gegebenen Fahrzeugdiagnose-, Mess- und Informationssystemen geprüft werden.
  • Bei Arbeiten an pyrotechnischen Bauteilen und am Steuergerät für Airbag -J234- muss das Masseband der Batterie bei EINGESCHALTETER Zündung abgeklemmt werden. Anschließend Minuspol abdecken.
  • Nach dem Abklemmen der Batterie ist eine Wartezeit von 10 Sekunden erforderlich.
  • Das Anklemmen der Batterie muss bei EINGESCHALTETER Zündung erfolgen. Hierbei darf sich keine Person im Innenraum des Fahrzeugs aufhalten.
  • Wenn nach dem Wiederanklemmen der Batterie die Zündung nicht eingeschaltet ist "Kontrollleuchten im Schalttafeleinsatz leuchten nicht" darf die Zündung (Schlüssel/Taster) nur auf dem Fahrersitz sitzend, in der hintersten Position eingeschaltet werden.
  • Maßnahmen nach dem Anklemmen der Batterie → Elektrische Anlage; beachten.
  • Vor dem Hantieren mit pyrotechnischen Bauteilen des Rückhaltesystems, zum Beispiel dem Trennen der elektrischen Steckverbindung, muss sich der Mechaniker elektrostatisch entladen. Das elektrostatische Entladen wird durch das Berühren von geerdeten Metallteilen, zum Beispiel durch kurzes Anfassen des Türschließkeils, erreicht.
  • Nach dem Berühren von gezündeten pyrotechnischen Bauteilen des Rückhaltesystems Hände waschen.
  • Pyrotechnische Bauteile dürfen weder geöffnet noch repariert werden; nur Neuteile verwenden (Verletzungsgefahr).
  • Pyrotechnische Bauteile, die auf eine harte Unterlage herabgefallen sind oder Beschädigungen zeigen, dürfen nicht mehr verbaut werden.
  • Der Einbau von pyrotechnischen Bauteilen hat unmittelbar nach der Entnahme aus dem Transportbehälter zu erfolgen.
  • Bei Arbeitsunterbrechung ist das pyrotechnische Bauteil wieder im Transportbehälter abzulegen.
  • Ein unbeaufsichtigtes Liegenlassen des pyrotechnischen Bauteils ist nicht zulässig.
  • Beim Anschließen pyrotechnischer Bauteile des Rückhaltesystems darf sich nur die damit beschäftigte Person im Innenraum des Fahrzeugs befinden.
  • Pyrotechnische Bauteile dürfen nicht mit Fett, Reinigungsmitteln oder Ähnlichem behandelt werden.
  • Bei jeglichen ins Gewebe eingedrungenen Verunreinigungen, wie Ölen, Fetten, Lacken, Farben und Lösungsmitteln müssen die Airbag-Einheiten austauscht werden.
  • Pyrotechnische Bauteile dürfen auch nicht kurzfristig Temperaturen über 100 ºC ausgesetzt werden.

Spezielle Hinweise für Fahrer- und Beifahrerairbags

  • Fahrer- und Beifahrerairbag-Einheiten sind im ausgebauten Zustand so zu lagern, dass die gepolsterte Seite nach oben zeigt.

Beim Austausch von Airbag-Einheiten ist die nachstehende Reihenfolge unbedingt einzuhalten:

  1. Alte Airbag-Einheit ausbauen und mit der Polsterseite nach oben ablegen.
  2. Neue Airbag-Einheit aus dem Transportbehälter entnehmen und mit der Polsterseite nach oben ablegen.
  3. Alte Airbag-Einheit sofort in den Transportbehälter einlegen.
  4. Neue Airbag-Einheit in das Fahrzeug einbauen.

Spezielle Hinweise für Gurtstraffer

  • Gurtstraffereinheiten sind beim Aus- und Einbau mit größter Sorgfalt zu behandeln. Bei unsachgemäßer Handhabung besteht im Umgang mit Gurtstraffereinheiten ein hohes Gefahren- und Verletzungspotenzial.
  • Gurtstraffereinheiten die mechanisch beschädigt sind (Beulen, Risse) erneuern.
  • Das offene Ende eines Gurtstraffers darf niemals gegen Personen gerichtet werden.
  • Beim Anschließen der Gurtstraffereinheit müssen alle mechanischen Teile, auch die des Dreipunkt-Sicherheitsgurts, korrekt befestigt sein. Sollte das Anschließen der Gurtstraffereinheit aufgrund fehlender Platzverhältnisse nicht möglich sein, muss das Gurtband vor dem Anschließen vollständig aufgerollt sein. In diesem Fall besteht kein erhöhtes Sicherheitsrisiko, wenn die weiteren Sicherheitshinweise beachtet und eingehalten werden. Hierzu zählen im Hauptaugenmerk das Abklemmen der Batterie und das elektrostatische Entladen des Monteurs vor dem Anschließen der Gurtstraffereinheit.
  • Je nach Crash kann es sein, dass der Gurtstraffer gezündet wurde, der Gurtkraftbegrenzer jedoch NICHT gezündet wurde. Diese Bauteile sind zu behandeln wie nicht gezündete Bauteile!

Lagerung, Transport und Entsorgung von Airbag-, Gurtstraffer- und Batterieabtrennungseinheiten (pyrotechnische Bauteile)

  • Die Lagerung unterliegt der jeweiligen nationalen Gesetzgebung.
  • Der Transport unterliegt nationalen und internationalen Rechtsvorschriften, in denen Verpackung, Kennzeichnung, Bezettelung und Begleitpapier im Detail geregelt sind.
  • Nicht gezündete pyrotechnische Bauteile sind, entsprechend der nationalen Gesetzgebung, in der Originalverpackung einer ordnungsgemäßen Verwertung zuzuführen! Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Importeur.
  • Nur vollständig gezündete pyrotechnische Bauteile dürfen über den Gewerbemüll entsorgt werden.

ACHTUNG!

  • Dies gilt nicht für Gurtstraffer, die nach dem Wankelstraffer-Prinzip arbeiten. Diese sind wie nicht gezündete pyrotechnische Bauteile (zum Beispiel Airbags, Sicherheitsgurte, pyrotechnische Batterietrennelemente) zu behandeln.
  • Hintergrund: Es kann mit Werkstattmitteln nicht geprüft werden, ob an Gurtstraffern mit Wankelstraffer-Prinzip alle Zündstufen gezündet haben.

Zusätzliche Sicherheitsvorschriften für Seitenairbag

  • Es dürfen keinesfalls Sitz- oder Schonbezüge aufgezogen werden, die nicht speziell für die Verwendung auf Volkswagen Sitzen mit Seitenairbags frei gegeben sind.
  • Das Lehnenpolster darf im Bereich vom Seitenairbag nicht ausgeschnitten werden.
  • Beim Einbau muss die Naht im Bereich Seitenairbag gerade verlaufen.
  • Alle Polsterklammern müssen erneuert werden (Metall- und Kunststoffklammern).
  • Beim Einbau müssen alle Polsterklammern an die gleiche Stelle wie beim Ausbau gesetzt werden.
  • Bei Beschädigung des Bezugs (durch Risse, Brandlöcher und so weiter) im Bereich des Seitenairbags ist aus Sicherheitsgründen immer der Bezug zu wechseln, da sich sonst der Seitenairbag nicht richtig entfaltet.
  • Reparaturen am Sitzlehnenbezug im Bereich des Seitenairbags dürfen nicht durchgeführt werden (wegen Spezialfaden und exakt definierter Naht).
  • Nach Auslösen der Seitenairbags ist das Sitzlehnenpolster zu erneuern.
  • Nach einem Unfall müssen alle beschädigten Bauteile ausgetauscht werden. Sind keine Beschädigungen an der Airbag-Einheit feststellbar, kann die Airbag-Einheit weiterverwendet werdet.
  • Falls Seitenairbag-Einheiten erneuert werden, ist der Aufkleber für die Airbag-Nummer von der neuen Seitenairbag-Einheit abzuziehen und über den alten Aufkleber auf der Sitzwanne zu kleben.
  • Nicht mit der Polsternadel oder ähnlichen spitzen Gegenständen im Bereich Airbag, Sitzbelegungssensor Beifahrerseite -G128- und der Matte für Sitzbelegungserkennung in den Bezug stechen.

Zusätzliche Sicherheitsvorschriften für Kopfairbag

  • Vor jedem Einbau ist eine Sichtprüfung der Verkleidungen auf Beschädigung durchzuführen.
  • Beschädigte Säulenverkleidungen immer ersetzten, niemals reparieren.
  • Beim Einbau auf festen Sitz der Verkleidungen achten.
  • Bei Reparaturen hinter dem Kopfairbag ist immer das ganze Modul auszubauen.
  • Kopfairbagmodule sind beim Aus- und Einbau mit äußerster Sorgfalt zu behandeln, um mögliche Beschädigungen auszuschließen.
  • Ausgebaute Kopfairbagmodule im Transportbehälter oder auf einer sauberen, geraden Fläche mit untergelegter Decke ablegen.
  • Nach einer Karosserie Instandsetzung im Bereich Kopfairbag ist die Karosserie auf Schweißspritzer, Verformung und Scheuerstellen zu prüfen (mit gegenüberliegender Seite vergleichen).
  • Solange der Gasgenerator NICHT verschraubt ist, ist er während der kompletten Handhabung (Transport, Aus- und Einbau, usw.) festzuhalten.
  • Kopfairbag-Module niemals verdrehen, winden, knoten, werfen, schleudern, ziehen, hängen, quetschen, drücken, zwicken und klemmen.
  • Ein Falten ist denkbar, sofern dadurch keine Beschädigungen (insbesondere der Schutzhülle) auftreten.

Sicherheitsvorschriften für Crashsensoren (Drucksensoren) für Seitenairbag vorn

Die Crashsensoren für Seitenairbag reagieren auf Druckänderung und sind deshalb besonders vorsichtig zu behandeln. Folgende Punkte beachten:

  • Unbedingt die richtige Einbaulage beachten: Montage nur am vorgesehenen Einbauort in der Tür.
  • Crashsensor vor Stößen und Schlägen schützen: Zu Boden gefallene Crashsensoren nicht mehr verwenden. Bei Karosseriearbeiten an der Tür ist der Crashsensor auszubauen.
  • Der Crashsensor ist abgestimmt auf das Luftvolumen im Inneren der Tür: Eine Verformung der Tür, die eine Verringerung des Luftraums in der Tür zur Folge hat, beeinträchtigt die Funktion des Crashsensors.
  • Grobe Verschmutzung des Crashsensors vermeiden: Keine Druckluft im Umkreis des Crashsensors verwenden. Crashsensor vor Feil- oder Bohrspänen schützen (zum Beispiel beim nachträglichen Einbauen von Türlautsprechern). Hohlraumversiegelung oder Sprühöl nicht im Bereich des Crashsensors verwenden.
  • Schutz vor Hitze/Kälte: Hitzeeinwirkung, zum Beispiel beim Lackieren oder bei anderen Karosseriearbeiten, vermeiden. Die Crashsensoren dürfen einer Kälte von nicht mehr als -40 ºC ausgesetzt werden (zum Beispiel in nicht klimatisierten Flugzeug-Frachträumen).
  • Der Crashsensor ist bei Lagerung und Montagearbeiten vor Nässe zu schützen.

Zur störungsfreien Funktion des Crashsensors muss sichergestellt sein, dass die Dichtigkeit der Tür nach dem Zusammenbau gewährleistet ist. Die folgenden Punkte beachten:

  • Sämtliche Komponenten (zum Beispiel Abdeckung, Lautsprecher, Türverkleidung) müssen korrekt verbaut sein.
  • Die Halteclips für Türverkleidung dichten das System ab. Falls erforderlich Halteclips ersetzen.

Austausch von pyrotechnischen, elektrischen und mechanischen Bauteilen des Rückhaltesystems nach einem Unfall

Benötigte Spezialwerkzeuge, Prüf- und Messgeräte sowie Hilfsmittel

  • Fahrzeugdiagnosetester

Hinweis

  • Das Steuergerät für Airbag kann mit der Airbaggeneration 8.* "nicht 8. R" für bis zu 2 Seiten- und/oder Gurtstraffer-Auslösungen verwendet werden.
  • Das Steuergerät für Airbag kann mit der Airbaggeneration 9.*, 10.* und 8. R für bis zu 2 Seiten-/Fahrer-/Beifahrer- Airbag- und/oder Gurtstraffer-Auslösungen verwendet werden.
  • Nach der dritten Auslösung erscheint die Fehleranzeige "Steuergerät defekt".

Das Steuergerät für Airbag muss erneuert werden:

  • bei einer Fahrer-/Beifahrerairbag-Auslösung "jedoch nicht bei der Airbaggeneration 9.*, 10.* und 8. R"
  • nach 3 Seiten-/Fahrer-/Beifahrer- Airbag- beziehungsweise Gurtstraffer-Auslösungen
  • bei einer Beschädigung des Gehäuses
  • bei einer Verformung am Tunnel im Umkreis von 200 mm um das Steuergerät

Grundsätzlich muss ausgetauscht werden:

  • alle ausgelösten Airbag-Einheiten
  • der Zünder für Batterieunterbrechung -N253-

Zusätzlich bei Beifahrerairbagauslösung:

  • Schalttafel
  • verformte Stützen der Beifahrerairbag-Einheit (dürfen nicht rückverformt werden)
  • alle Sensoren für Frontairbag am Frontend
  • Restliche Sensoren für Querbeschleunigung bei Verformung der Befestigungspunkte im Bereich der Sensoren

Zusätzlich bei Fahrerairbagauslösung:

  • Rückstellring mit Schleifring
  • alle Sensoren für Frontairbag am Frontend
  • Restliche Sensoren für Querbeschleunigung bei Verformung der Befestigungspunkte im Bereich der Sensoren

Zusätzlich bei Seitenairbagauslösung:

  • Drucksensoren auf der ausgelösten Seite
  • Sensoren für Querbeschleunigung auf der ausgelösten Seite
  • Bezug
  • Polster
  • bei umklappbarer Rücksitzlehne: Seitenpolster (falls vorhanden)
  • Restliche Sensoren für Querbeschleunigung bei Verformung der Befestigungspunkte im Bereich der Sensoren

Zusätzlich:

  • alle Gurtaufrollautomaten mit ausgelösten Gurtstraffern
  • alle Gurtaufrollautomaten mit ausgelösten Gurtkraftbegrenzern (ausstattungsabhängig)
  • Gurtschlösser für alle Gurtaufrollautomaten mit ausgelösten Gurtstraffern bei angelegtem Gurt
  • Gurthöhenverstellung (mechanisch und elektrisch) für alle Gurtaufrollautomaten mit ausgelösten Gurtstraffern bei angelegtem Gurt

- Bei Verdacht von Gurtstraffer- und/oder Gurtkraftbegrenzerauslösungen, einen Fahrzeugdiagnosetester anschließen.

- In der "Geführten Fehlersuche" unter "15 - Airbag" prüfen, ob ein Crasheintrag im Steuergerät für Airbag eingetragen ist.

- Prüfen, ob für Gurtstraffer und/oder Gurtkraftbegrenzer gleichzeitig der Fehler "Widerstand zu groß" eingetragen ist. Ausgelöste Gurtstraffer und/oder Gurtkraftbegrenzer müssen beide Bedingungen erfüllen. "Voraussetzung: Das Steuergerät für Airbag wurde noch nicht ersetzt".

Hinweis

  • Der Fehler "Widerstand zu groß" kann auch bei einer Leitungsunterbrechung eingetragen sein. Dann ist im Normalfall kein Crasheintrag vorhanden.
  • Je nach Crash kann der Gurtstraffer ausgelöst, der Gurtkraftbegrenzer jedoch "NICHT" ausgelöst haben. Die Entsorgung von pyrotechnischen Bauteilen beachten.
  • Zusätzlich den Punkt: Überprüfung von Sicherheitsgurten beachten.
  • Ausgelöste Gurtkraftbegrenzer sind an folgenden Merkmalen zu erkennen:
  • Der Stift -1- und die Nase -3- sind aus dem Gehäuse des Gurtkraftbegrenzers am Gurtaufrollautomaten herausgetreten.
  • Die Lasche -2- steht nicht mehr senkrecht, sondern zeigt schräg nach außen.

- Werden Teile des Gurtsystems aufgrund eines Unfalls ausgebaut, sind die Schrauben des Gurtsystems zu ersetzen.

- Bei Bedarf (Sichtkontrolle) muss zusätzlich ausgetauscht werden: alle schadhaften Bauteile.

- Nach dem Austausch der Airbag-Einheiten oder des Steuergeräts Etiketten (nur Abreißstreifen) auf die Registrierkarte kleben und Registrierkarte an das zuständige Vertriebszentrum oder den Importeur zur Registrierung weiterleiten.

Volkswagen Passat. Karosserie-Montagearbeiten Innen

Prüfen von Airbag-Befestigungsteilen nach einem Unfall

Grundsätzlich müssen alle beschädigten Befestigungsteile getauscht werden, kein Rückformen oder "passend machen" der Bauteile zulässig

Folgende Bauteile müssen nach der jeweiligen Airbag-Auslösung geprüft werden.

Bei einer Beifahrerairbagauslösung:

  • Zentralrohr für Schalttafel; die Stützen für Beifahrerairbag und die Beifahrerairbag-Einheit müssen spannungsfrei einzubauen sein. Ansonsten ist das Zentralrohr mit zu tauschen.
  • Das Handschuhfach auf Beschädigung prüfen. Bei beschädigtem Handschuhfach ist dieses zu tauschen.

Bei einer Fahrerairbagauslösung:

  • Lenkrad: Lenkrad ausbauen und dieses mit dem Lenkkranz auf eine plane Fläche legen. Der Lenkkranz muss ganzflächig aufliegen. Ansonsten ist das Lenkrad zu tauschen.
  • Lenkrad auf Schmauchspuren prüfen. Bei vorhandenen Schmauchspuren ist das Lenkrad zu tauschen.

Unfall ohne Airbag-Auslösung

  • Wird durch die Kontrollleuchte für Airbag -K75- kein Fehler angezeigt, so ist auch kein Austausch von pyrotechnischen Bauteilen erforderlich. Sicherheitsgurte sind separat zu prüfen.

Prüfen von Sicherheitsgurten

ACHTUNG!

Bei jedem Unfall ist das Sicherheitsgurt-System systematisch zu untersuchen! Wird eine Beschädigung anhand der Prüfpunkte festgestellt, so ist der Kunde auf die Notwendigkeit eines Gurtwechsels hinzuweisen.

Prüfpunkte

  • Gurtband prüfen.
  • Gurtaufrollautomat (Sperrwirkung) prüfen.
  • Gurtschloss-Sichtprüfung.
  • Gurtschloss-Funktionsprüfung.
  • Umlenkbeschläge und Schlosszunge prüfen.
  • Befestigungsteile und Befestigungspunkte prüfen.
  • Überprüfen der Kindersitzhaltefunktion für Zusatz-Kindersitze (nicht für den Fahrersicherheitsgurt) - Ländervariante.

Vorsicht!

Falls der Kunde das Erneuern eines beschädigten Sicherheitsgurts ablehnt, ist ein entsprechender Vermerk im Serviceplan anzulegen.

Gurtband prüfen

Arbeitsablauf

- Gurtband aus dem Gurtaufrollautomaten oder der Beckengurt-Verstellzunge vollständig herausziehen.

- Gurtband auf Verschmutzung prüfen, gegebenenfalls mit milder Seifenlauge waschen → Betriebsanleitung.

  • Wird an einem Unfall-Fahrzeug eine der nachfolgend gezeigten Beschädigungen (1 und 2) festgestellt - Sicherheitsgurt komplett mit Gurtschloss ersetzen.
  • Wird an einem Fahrzeug ohne Unfall eine Beschädigung wie unter Punkt 1, 2, 3 und/oder 4 festgestellt, genügt es, nur den beschädigten Sicherheitsgurt auszutauschen.
  • 1 - Gurtband eingeschnitten, eingerissen oder aufgescheuert.

Volkswagen Passat. Karosserie-Montagearbeiten Innen

  • 2 - Gewebeschlingen an der Gurtkante durchgerissen.

Volkswagen Passat. Karosserie-Montagearbeiten Innen

  • 3 - Brandflecken durch Zigaretten oder Ähnliches.

Volkswagen Passat. Karosserie-Montagearbeiten Innen

  • 4 - Gurtkante einseitig verformt bzw. Gurtkantenbereich wellig.

Volkswagen Passat. Karosserie-Montagearbeiten Innen

Gurtaufrollautomat (Sperrwirkung) prüfen

Der Gurtaufrollautomat hat 2 Sperrfunktionen.

  • Die erste Sperrfunktion wird durch rasches Herausziehen des Gurts aus dem Gurtaufrollautomaten (Gurtauszugsbeschleunigung) ausgelöst.

Prüfung 1

- Das Gurtband mit kräftigem Ruck aus dem Gurtaufrollautomaten herausziehen.

  • Keine Sperrwirkung - Sicherheitsgurt komplett mit Gurtschloss ersetzen.
  • Bei Störungen des Gurtauszugs oder -rückzugs zunächst prüfen, ob sich die Lage des Gurtaufrollautomaten geändert hat.
  • Die zweite Sperrfunktion wird durch Änderung des Fahrzeugbewegungsablaufs (fahrzeugabhängige Sperrfunktion) ausgelöst.

Prüfung 2

ACHTUNG!

Aus Sicherheitsgründen ist der Fahrtest auf einer verkehrsfreien Strecke durchzuführen, sodass eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen ist.

- Sicherheitsgurt anlegen.

- Fahrzeug auf 20 km/h beschleunigen und dann mit der Fußbremse eine Vollbremsung durchführen.

  • Wird bei dem Bremsvorgang der Gurt durch die Blockiereinrichtung nicht gesperrt, so ist der Sicherheitsgurt komplett mit Gurtschloss zu ersetzen.

Gurtschloss-Sichtprüfung

- Gurtschloss auf Rissbildung und Abplatzungen hin untersuchen.

  • Bei Beschädigungen Sicherheitsgurt komplett mit Gurtschloss ersetzen.

Gurtschloss-Funktionsprüfung

Gurtschloss prüfen

- Schlosszunge in das Gurtschloss einschieben, bis es hörbar einrastet. Durch kräftiges Ziehen am Gurtband prüfen, ob der Schließmechanismus eingerastet ist.

  • Falls Schlosszunge im Gurtschloss bei mindestens 5 Prüfvorgängen auch nur einmal nicht verriegelt ist, ist der Sicherheitsgurt komplett mit dem Gurtschloss zu ersetzen.

Entriegelung prüfen

- Sicherheitsgurt durch Fingerdruck auf den Taster am Gurtschloss lösen. Bei entspanntem Gurtband muss die Schlosszunge selbstständig aus dem Gurtschloss herausspringen.

  • Mindestens 5 Prüfvorgänge durchführen. Springt die Schlosszunge auch nur einmal nicht heraus, Sicherheitsgurt komplett mit dem Gurtschloss ersetzen.

ACHTUNG!

Keinesfalls dürfen Schmiermittel zur Beseitigung von Geräuschen oder Schwergängigkeit der Taster an Gurtschlössern verwendet werden.

Umlenkbeschläge und Schlosszunge prüfen

Kunststoffüberzogene Beschläge zeigen nach Belastung (angelegter Sicherheitsgurt beim Unfall) des Gurtsystems parallel verlaufende feine Riefen. (Ein durch häufige Benutzung entstandener Verschleiß dagegen ist an der streifenfreien glatten Abnutzung zu erkennen).

- Auf Verformung, Abplatzung und Rissbildung am Kunststoff untersuchen.

  • Bei Riefenbildung und/oder Beschädigung Sicherheitsgurt komplett mit Gurtschloss ersetzen.

Befestigungsteile und Befestigungspunkte nach einem Unfall prüfen

  • Gurtschlosszunge verformt (gestreckt).
  • Höhenverstellung ohne Funktion.
  • Befestigungspunkte (Sitz, Säule, Unterboden) verzogen oder Gewinde beschädigt.

  • Werden an den Teilen Beschädigungen festgestellt, Sicherheitsgurt komplett mit Gurtschloss ersetzen.
  • Werden Teile des Gurtsystems aufgrund eines Unfalls ausgebaut, sind die Befestigungsschrauben des Gurtsystems zu ersetzen.
  • Befestigungspunkte ersetzen.

Hinweis

Bei Beschädigungen, die nicht als Unfallfolge auftreten, zum Beispiel Verschleiß, ist nur das jeweils beschädigte Teil zu erneuern.

Prüfen der Kindersitzhaltefunktion des Sicherheitsgurts für Zusatz-Kindersitze (nicht für Fahrersicherheitsgurt) - Ländervariante

Zur Funktionsprüfung müssen Sie den Gurtumfang komplett anbauen, einschließlich der Seitenverkleidung

Einschalten der Haltefunktion

  • Gurtband vollständig bis zum Anschlag herausziehen.

Korrekte Funktion

  • Der Gurt muss sich mit einem Schnarrgeräusch aufrollen.
  • Wird der Aufrollvorgang gestoppt, kann der Gurt nicht mehr ausgezogen werden.

Abschalten

  • Rücklauf des Gurts bis auf etwa 100 mm Restauszug.
  • Spätestens bei einem Restauszug von 100 mm muss die Haltefunktion abschalten. Der Gurt besitzt wieder die normale Funktion.

Funktioniert die Kindersitzhaltefunktion des Sicherheitsgurts nicht, so ist der Sicherheitsgurt zu ersetzen.

Prüfen der Kindersitzverankerungen nach einem Unfall

Prüfpunkte

  • Die Kindersitzverankerungen sind nach einem Unfall auf Beschädigung und Deformation zu prüfen.
  • In die Karosserie oder in die Sitze beziehungsweise Sitzlehnen eingeschweißten oder eingeschraubten Kindersitzverankerungen dürfen nicht repariert oder gerichtet werden.
  • In die Karosserie oder in die Sitze beziehungsweise Sitzlehnen eingeschraubte Kindersitzverankerungen müssen im Fall einer Beschädigung oder Deformation ersetzt werden.
  • Die Befestigungsschrauben der Kindersitzverankerungen sind bei Beschädigung des Halters zu ersetzen.

Reparaturhinweise

Kontaktkorrosion

Kontaktkorrosion kann entstehen, wenn nicht geeignete Verbindungselemente (Schrauben, Muttern, Unterlegscheiben...) verwendet werden.

Aus diesem Grund werden nur Verbindungselemente mit einer speziellen Oberflächenbeschichtung verbaut.

Ferner bestehen Gummi- oder Kunststoffteile und Klebstoffe aus elektrisch nicht leitenden Materialien.

Wenn Zweifel an der Wiederverwendbarkeit von Teilen bestehen, so verwenden Sie neue Teile → Elektronischer Teilekatalog.

Bitte beachten:

  • Es wird empfohlen nur Original-Ersatzteile zu verwenden, diese sind geprüft und aluminiumverträglich.
  • Es wird die Verwendung von Volkswagen Zubehör empfohlen.
  • Schäden durch Kontaktkorrosion fallen nicht unter die Gewährleistung!

Leitungsverlegung und -befestigung

Wenn hydraulische, pneumatische oder elektrische Leitungen gelöst oder aus- und einbaut werden, fertigen Sie Skizzen oder Fotos an. Damit gewährleisten Sie den ursprünglichen Einbau.

    Karosserie-Montagearbeiten Innen
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